Thüringer helfen Hilfe für Taifun-Opfer: Eine Reise um die Welt in 80 Minuten

Hilfen nach dem Taifun: In Ilmenau organisierten Studenten aus neun Ländern eine Spendenaktion für die Philippinen. Foto: uhu

Ilmenau - Bei einer Solidaritätsaktion für die Opfer des Taifuns "Haiyan" waren kürzlich Studierende der Technischen Universität Ilmenau nicht nur Gäste des Vereins für

 
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Ilmenau - Bei einer Solidaritätsaktion für die Opfer des Taifuns "Haiyan" waren kürzlich Studierende der Technischen Universität Ilmenau nicht nur Gäste des Vereins für Interkulturellen Austausch "Como no", sondern zugleich Gastgeber.

"Mit Einnahmen aus Vorträgen von Einheimischen über Auslands-Reiseerlebnisse einerseits, aber auch von hier lebenden Ausländern über ihre Heimat - so unterstützen wir Schulstipendien für Kinder armer nicaraguanischer Familien", sagte Vorsitzende Heike Bartsch. "Eigentlich", fügt sie hinzu, während sie wegen des studentischen Tische- und Stühlerückens bei den Vorbereitungen im kleinen Saal der Volkshochschule immer wieder zur Seite hopsen muss:

Ihr Stellvertreter, Vereins-Initiator Jens Wolling, hebt schmunzelnd Arme und Schultern. "Diesmal ist unser Verein unschuldig. Diese sympathische Initiative hier, die den Rahmen unserer Vortragsangebote nutzt, ging einzig von den Studierenden aus." Und zwar mit Spendenbüchsen am Ausgang und an den Tischen mit Spezialitäten aus aller Welt.

Wolling, der Direktor am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften ist, kommuniziert im Gedränge des Aufbaus von Zuschauerreihen, Videotechnik und Imbissständen weiter: "Richtig schöne Sache! Und wären die Gäste nicht überwiegend Studierende mit schmalem Budget, hätten zu Veranstaltungsende auch noch mehr als 360 Euro in den Spendentöpfchen gelegen."

Doch dieser Abend zeigte über die Spendensumme hinaus großen Eigenwert. Als Brücke weltweiter Zusammengehörigkeit "und zwischen der Stadt und ihrem Uni-Campus", sagt Wolling und fügt optimistisch hinzu: "Vielleicht auch als Generalprobe für ein möglicherweise noch viel größeres Hilfe-Aktionsbündnis!"

Nach dem Rivo und Rila aus Madagaskar mit Dias und spannenden Innenansichten ihrer Heimat begannen, schlossen sich in dem mit fast hundert Besuchern überfüllten Raum Vorträge von indischen und japanischen Studenten an.

"Die Reise um die Erde in 80 Minuten statt 80 Tagen", witzelt eine Mexikanerin wegen der Zeitlimits für die einzelnen Vorträge. Doch schließlich sollte ja noch die kleine große Welt-Gemeinde hier zusammen mit vielen Ilmenauer Gästen feiern, plaudern, Kulinarisches aus aller Welt kosten. Und, spontan, zum Schluss, sogar tanzen.

Die von den Studentinnen Christelle und Risette verbreiteten Imbiss-Düfte aus ihrer Heimat Kamerun mischten sich mit denen kulinarischer Spezialitäten weiterer acht Länder. Von China bis Mittelamerika ... und Mittelthüringen.

Wobei die Medienstudentin Kathrin manche Frage zur Lage in ihrer halben Heimat im Pazifik zu beantworten hatte: Mütterlicherseits hat sie Wurzeln auf den so geschundenen Inseln der Philippinen. uhu

Der Verein "Freies Wort hilft - Miteinander Füreinander" nimmt weiterhin Spenden an zugunsten der Aktion für Quinapondan. Kommende Woche berichten wir, wie es weitergeht mit der Hilfe, die unter anderem von Steinbach-Hallenberg aus organisiert wird.

Spendenkonto Nr. 1705 017 017, Rhön-Rennsteig-Sparkasse, BLZ 840 500 00, Stichwort "Taifun"

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