Der Brand entwickelte eine ungeheure Schnelligkeit. Um dem Feuer in den Morgenstunden Herr zu werden, waren rund einhundert Kameraden aus neun Wehren des Ilm-Kreises nötig.
Was in dieser Nacht in Gehren sofort klappte, war die Hilfe für die ausgebrannte Familie. Für diese erste Nacht beziehungsweise deren letzte Stunden kamen sie in der Gaststätte "Zum Steinbruch" unter.
Mit Maja Weigt war nicht nur die Leiterin des Ordnungsamtes als Kameradin im Einsatz am Brandherd, sondern auch die Vorsitzende des Feuerwehrvereins Kristin Micka. Gemeinsam organisierten die beiden Frauen einen ersten Spendenaufruf für Kleidung, Sachen, Haushaltgeräte, Möbel und auch Geld.
Als "Anlaufperson" in Sachen Spenden bestimmte Ronny Bössel als Bürgermeister Sabine Krannich aus dem Haus der Begegnungen. Als Mitarbeiterin für Seniorenbetreuung und als Stadträtin war Sabine Krannich bekannt und vertraut.
Bald stapelten sich Geräte, Sachen und Kleidungsstücke nicht nur im Haus der Begegnungen, der Arbeitsstelle von Sabine Krannich, sondern auch bei ihr zu Hause.
Ulrike und Bruno Schneider erfuhren auch weiterhin viel spontane Solidarität, vom kostenlos geliehenen Pkw bis hin zu einer Ferienwohnung, die bis zu einem dauerhaften Ersatz ihre Unterkunft wurde.
Wenn auch nur indirekt, so waren auch die Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens "Sonnenschein", der nur wenige Häuser hinter dem nunmehr abgebrannten Haus liegt, von dem Brand betroffen. Kinder malten Bilder, Erzieherinnen spendeten sofort Geld, so dass Kindergartenleiterin Ingrid Schmidt Mitte Juli Bruno Schneider die Zeichnungen als Zeichen des Mitgefühls und eine Spende der Mitarbeiterinnen des Kindergartens in Höhe von 180 Euro übergeben konnte.
Auch ein gutes Omen für den Wiederaufbau gibt es: Mitten im brandgrauen Gelände aus Asche, Schrott und verkohlten Balken zeigt sich Grünes: Zarte Weidentriebe haben sich aus einem verkohlten Baum den Weg zur Sonne gesucht.