Deutliche Kritik meldet auch der Linke-Kreisverband zum Ablauf der Kundgebung am 19. Juni an. Dabei sei klar geworden, dass es den "Organisatoren nicht um die inhaltliche Auseinandersetzung mit der von R2G auf den Weg gebrachten Funktional-, Verwaltungs- und Gebietsreform geht", so Linke-Kreischef Michael Stammberger. "Sachargumente, von welchem Vertreter der regierungstragenden Fraktionen im Landtag auch immer vorgebracht, können nicht mal mehr artikuliert werden." Angesichts des Pfeifkonzerts und der Sprechchöre am Montag zieht er in Zweifel, den Organisatoren des Protestes wäre hier die Kontrolle entglitten. "Ihnen geht es einzig um eine Machtdemonstration gegenüber den als Gästen geladenen Vertretern von R2G. Wie weit man dabei zu gehen bereit ist, zeigt das Zulassen von Unterbrechungen des Redebeitrags von Frank Kuschel durch aufgebrachte Bürger." Stammberger unterstellt insbesondere der Sonneberger CDU-Wahlkreisabgeordneten Beate Meißner, diese habe die Stimmung angeheizt im "Umgang mit dem Mann, dem die Stadt Sonneberg im Wesentlichen mit zu verdanken hat, dass sie in den letzten zwei Jahren eine nicht unerhebliche Bedarfszuweisung vom Land erhalten hat". Derlei stelle einen Tiefpunkt in der politischen Auseinandersetzung dar.
Stammberger: "Wenn man Gastredner einzig dafür einlädt, um sich daran zu laben, dass diese niedergeschrien und körperlich bedrängt werden, ist dies tiefste Schublade. Es steht in der Verantwortung des Bürgermeisters die Interessen der Stadt zu vertreten und zum Wohl der Stadt zu handeln. Dies muss die Verhinderung einer weiteren Eskalation des Protestes einschließen."
Wie schon Zimmermann, so rügt auch der Schalkauer, Hauptmann habe das Podium für seinen Bundestagswahlkampf genutzt.
Der Linke-Kreisvorsitzende unterstellt Hauptmann, dieser würde es überdies mit der Wahrheit nicht so genau nehmen: "Immerhin hat er als Suhler Stadtrat gemeinsam mit seiner Fraktion für das Forderungspaket der Stadt Suhl gestimmt, in dem der Kreisstadt-Status für Suhl gefordert wird." anb