Geschenkeberg in Pilsen abgeliefert

Henneberg/Meiningen/Pilsen - Viele Aktionen, die erfolgversprechend begannen und Gutes bewirkten, sind im Laufe der Jahre wieder eingeschlafen. Eine, die sich seit mehr als 20 Jahren hält, ist eine Spendeninitiative der Meininger Region zur Weihnachtszeit für ein Detský Domov, ein Kinderheim namens "Domino" im tschechischen Pilsen. Das Erfolgsgeheimnis sind nicht nur die engagierten Akteure, die viel Kraft und Zeit investieren - allen voran das Ehepaar Renate und Klaus Danielzik aus Henneberg. Es ist vor allem die Tatsache, dass die Sach- und Geldspenden eins zu eins dort ankommen, wo man helfen möchte. Und das alles ohne Bearbeitungsgebühren und Verwaltungskosten.

Deshalb sind es in all den Jahren auch immer mehr Menschen geworden, die ihre Herzen für die Pilsener Kinder öffneten. Manche Unterstützer spenden Geld (diesmal 320 Euro), andere geben gute gebrauchte Kinderbekleidung ab, die Nächsten kaufen schöne und nützliche Dinge wie Textilien, Schuhe, Spielzeug und Süßigkeiten. Manche stricken auch Pullover oder Strümpfe oder basteln mit viel Liebe - beispielsweise Freundschaftsbändchen. Mit all diesen Weihnachtsgaben wird Jahr für Jahr im Advent ein DRK-Fahrzeug und meist noch das Privatfahrzeug der Danielziks beladen. Diesmal startete der Weihnachtsgeschenke-Transport nach Pilsen am 8. Dezember und wurde schon freudig erwartet. Mit ihren Mitbringseln konnten die drei Überbringer den Heimbewohnern erneut große Weihnachtsfreude bescheren - Kindern und Jugendlichen, denen in ihrem jungen Leben schon viel Schlimmes widerfahren ist, die Waisen sind, vernachlässigt wurden oder Gewalt ausgesetzt waren und nun fern ihrer Eltern aufwachsen.

Die Danielziks waren bei einer DRK-Busreise 1994 durch Zufall in Pilsen in einer Sackgasse gelandet und so auf das Heim aufmerksam geworden. Es sollte wohl einfach so sein. Sie entschlossen sich, eine Patenschaft zu übernehmen. "Den Kindern Freude und Weihnachtsstimmung zu bereiten und die vielen Gaben vor Ort persönlich zu übergeben, war für uns wieder ein wunderbares Erlebnis", erzählt Renate Danielzik, die sich bei allen Spendern und Helfern herzlich bedankt. "Sehr viele Menschen haben unaufgefordert bei uns nachgefragt, wann denn ,das DRK' wieder ins Kinderheim fährt", freut sie sich und weiß: "Die Leute geben alle gern, weil die Sachen direkt an die Kinder übergeben werden." any