Meiningen - Die Briefe des Landrats sind zweieinhalb Seiten lang und gingen in dieser Woche in die Scharnhorststraße nach Berlin. Dort sitzen die Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypris und ihre Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke - die beiden Empfängerinnen der beinahe wortgleichen Schreiben. Beide Politikerinnen gehören wie Heimrich der SPD an. Gleicke, zugleich Ostbeauftragte der Bundesregierung und Aufsichtsratsvorsitzende der Energie-Agentur GmbH (dena), ist die Südthüringerin mit dem höchsten politischen Amt in Berlin. Heimrich hofft, die Ministerin und ihre Staatssekretärin als Unterstützer im Kampf gegen den drohenden Bau der Südlink-Trasse durch Thüringen zu gewinnen. "Es ist fachlich und sachlich nicht nachzuvollziehen, warum ein Verlauf entlang der A 7 durch Hessen nicht vorgezogen wird. Dies entspräche einem geradlinigen Verlauf, der dem Gebührenzahler viel Geld sparen könnte und zudem weniger unberührte Natur zerstören würde", so Heimrich. Bei einem Bau durch Thüringen würden, so beklagt er, die Regionen rund um den Nationalpark Hainich, das Biosphärenreservat Rhön, das Werratal, der Thüringer Wald und das Grüne Band entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze beeinträchtigt. Das seien national bedeutende Naturlandschaften und Schutzgebiete.