Ludwigsburg/Sonneberg - Im Geschäftsbericht 2014 von Mann+Hummel, dem weltweiten Marktführer im Filtrationsbereich, ist die Rede von einem Wert, der mit dem Wort Fokus bezeichnet wird. "Für uns bedeutet das, dass wir die richtigen Dinge richtig tun - schnell und unverzüglich. Dabei haben wir das Ergebnis stets im Blick", heißt es im Vorwort der Geschäftsführung unter Vorsitz von Alfred Weber und weiter: "Wir wissen, dass wir bereit sein müssen, schnell und effizient auf die Geschehnisse und Entwicklungen um uns herum zu reagieren."
Die Worte stammen vom März 2015. Am 30. Juli informierte das Unternehmen mit 60 Standorten in 28 Ländern und weltweit 16 000 Mitarbeitern die Öffentlichkeit über Umstrukturierungen an deutschen Standorten. Der Stammsitz Ludwigsburg solle in den nächsten Jahren noch stärker zu einem Innovationsmotor werden. Dazu investiere Mann+Hummel aktuell mehr als 30 Millionen Euro in die Errichtung eines Technologie- und Validierungszentrums. Das Produktionswerk in Ludwigsburg werde neu strukturiert und soll nach einem Stellenabbau langfristig wettbewerbsfähig werden. "In einigen Produktionsbereichen kann das Werk Ludwigsburg jedoch heute nicht mehr zu wettbewerbsfähigen Preisen produzieren. Die Situation verschärft sich zusätzlich, wenn im kommenden Jahr - bedingt durch einen kundengetriebenen Technologiewechsel - die Saugrohrfertigung ausläuft. Sie sorgt heute für einen erheblichen Anteil des Werksumsatzes. Nachfolgeaufträge gibt es nicht. Um den Standort nachhaltig wettbewerbsfähig zu machen, werden daher von heute rund 1 900 Arbeitsplätzen in Ludwigsburg in den nächsten drei Jahren etwa 275 wegfallen", heißt es in der Pressemitteilung. Betriebsrat und Werkleitung erklärten das gemeinsame Ziel, den Stellenabbau möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen umzusetzen. Dabei setzen die Parteien auf ein Freiwilligenprogramm, das von Oktober 2015 bis Ende März 2016 läuft. Danach können von Kündigung bedrohte Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft übergehen.