Bad Salzungen "Ortseingang ist die Visitenkarte eines Dorfes"

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450 000 Euro hat der Wartburgkreis in die Neugestaltung der Ufermauer rund um den Ortseingang von Klings investiert. Das Ergebnis der Bauarbeiten im Kaltennordheimer Stadtteil kann sich sehen lassen.

 
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Klings - Sichtbar verändert hat sich in den letzten Monaten das Gesicht von Klings: Eine neue Ufermauer ist rund um den Ortseingang entlang des Klingsbachs entstanden, die Fahrbahn der Kreisstraße 91 wurde im genannten Bereich neu asphaltiert, ein Brückengeländer angebracht. Nicht sichtbar ist zudem der erneuerte und verlängerte Kanal zur Ortsentwässerung. Grund genug für Planer und Baufirmen, Vertreter der Kommune und des Landratsamtes als Auftraggeber, vergangene Woche die Fertigstellung der Baumaßnahme im Kaltennordheimer Stadtteil bei einem Festakt zu würdigen. Gut 450 000 Euro hat der Wartburgkreis in Planung und Bau investiert - komplett ohne Fördermittel.

Schon 2011, erinnerte Landrat Reinhard Krebs, sei mit Planungen für die Erneuerung der Ufermauer begonnen worden. Die Befestigung sei zum Teil zerfallen gewesen, die Leitplanken instabil und ohne Funktion. Ende 2014 habe man die Bauleistungen ausgeschrieben, die Planung erstellte das Ingenieurbüro Probst aus Meiningen. Im März begannen die Arbeiten, blickte der Landrat zurück. Die Firma WTS Wasser-, Tief- und Straßenbau Sünna GmbH aus Bad Salzungen habe die Ausführung übernommen. Ursprünglich als Stahlspundwand mit Betonvorsatzschale vorgesehen, habe man sich, auf rund 75 Metern Länge, für Stahlbetonfertigteile in L-Form entschieden. Den Abschluss bilde eine Betonkappe und ein Füllstabgeländer.

Zeitgleich sei der Wasser- und Abwasserverband (WVS) Bad Salzungen eingebunden worden. Der habe sofort sein Einverständnis an einer Beteiligung gegeben und den Kanal des Hauptsammlers zur Ortsentwässerung, geplant vom Ingenieurbüro Prowa aus Erfurt, erneuert und verlängert - mit Blick auf eine spätere Kläranlage für Klings. Letztlich, so Krebs, sei die Fahrbahn in besagtem Ufermauerabschnitt der Kreisstraße saniert und der Gehweg wiederhergestellt worden. "Es macht jetzt Spaß, nach Klings zu kommen", lobte Krebs den neugestalteten Bereich als Eingangspforte in die Gemeinde. Die mit dem Bau verbundenen Einschränkungen hätten zu Unmut bei den Einwohnern geführt, gab Krebs zu. Dies habe besonders die Umleitungsstrecke betroffen - da Klings ein Sackgassendorf ist, führt nur eine Straße in den Ort und wieder hinaus. Die Zufahrt habe über einen Wirtschaftsweg erfolgen müssen, mit großen Staubbelastungen für die Anwohner.

Allerdings hatte aber auch die Informationspolitik der Verantwortlichen in der Kritik von Ortsteilrat und Einwohnern gestanden, wie etwa die zu kurzfristigen Ankündigungen etwa des Baubeginns oder zum Streckenverlauf der Umleitung.

Ergebnis spricht für sich

Krebs stellte die Leistungen der WTS Sünna GmbH heraus - die habe die Arbeiten forciert, so dass ein vorfristiger Bauabschluss erreicht werden konnte. Die Erneuerung der Ufermauer sei nicht einfach für das Dorf gewesen, machte Ortsteilbürgermeister Marko Geruschke deutlich. Man habe einiges durchgestanden, etwa bei der Einwohnerversammlung. Auch Geruschke zollte der Baufirma Respekt und Anerkennung - alles sei Hand in Hand gelaufen. Das Ergebnis könne sich trotz Schwierigkeiten sehen lassen. Man habe im Stadtteil Klings eine sehr aktive Bürgerschaft, erinnerte Bürgermeister Erik Thürmer. Die bringe sich viel ein, auch, wenn mal etwas nicht so gut laufe. Letztlich habe man sich zusammengerauft und das Ergebnis überzeuge. "Der Ortseingang ist die Visitenkarte für ein Dorf", meinte Thürmer. Auch künftig wolle man nachhaltig in die Entwicklung des Stadtteils investieren. Zwei Fördermittelbescheide lägen schon vor, so dass man dem demografischen Wandel gut gewappnet entgegensehen könne.

Klings gehöre zum Sonderprogramm für die Entwicklung des ländlichen Raums, stellte WVS-Werkleiter Heiko Pagel klar. Insofern habe der Verband mit Blick auf künftige Investitionen die Summe von rund 105 000 Euro in die Hand genommen und damit Kanalverlegungen auf 100 Meter Länge, eine Gewässerquerung sowie Wasserbauarbeiten bezahlt. Die gute Zusammenarbeit betonten auch Baufirma und Ingenieurbüro - künftigen Gestaltungsmaßnahmen in dem 450 Einwohner zählenden Stadtteil stehen beide Institutionen gern offen.

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