Eigener Inhalt Wovon leben Youtube-Stars?

Susann Winkel
 Quelle: Unbekannt

Traumberuf YouTube-Star: Dagi Bee, Gronkh oder LeFloid machen es vor: sie leben gut von Videos im Netz. Wir erklären, wofür sie Geld erhalten.

 
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Kazim Akboga ist tot, mit nur 34 Jahren. Und PewDiePie hat Ärger wegen antisemitischer Äußerungen. Wenn Sie sich jetzt fragen "Wer?", sei erklärt: Kazim Akboga und PewDiePie sind YouTube-Stars. Dem einen glückte 2015 ein viraler Internet-Hit über die Berliner Verkehrsbetriebe. Der andere, ein Schwede, hat mit Videos, die ihn beim Spielen von Videospielen zeigen, eine Fangemeinde von 53 Millionen Abonnenten um sich geschart. Und damit lässt sich Geld verdienen, wenn’s gut läuft, sogar richtig viel.

YouTube hat nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Nutzer. Diese wiederum spielen täglich mehrere hundert Millionen Stunden lang Videos ab und tätigen Milliarden von Aufrufen. Auf diese Weise entsteht ein Markt – und der hat seine nationalen wie internationalen Stars. Die tun auf den ersten Blick gar nichts allzu Besonderes: YouTuber drehen Videos und reden vor der Kamera über ihre Lieblingsthemen, Mode-Trends zum Beispiel oder Fitness-Tipps. Der Inhalt, neudeutsch: Content, muss nicht weltbewegend sein, die Videos nicht von hoher
Qualität, Hauptsache, viele schauen zu.

Das allerdings ist die Crux beim Traumberuf YouTube-Star. Um mehr als nur ein Taschengeld einzunehmen, benötigen die Akteure richtig viele Klicks. Die magische Grenze liegt etwa bei einer Million Videoaufrufe pro Monat, Views genannt. Wer so viel Zuspruch genießt, ist üblicherweise schon Jahre im Geschäft, bestens vernetzt oder hat auch eine Agentur an seiner Seite. Aus dem Kinderzimmer eine YouTube-Karriere zu starten so wie LeFloid, der sogar Angela Merkel interviewen durfte – das gelingt nur einer absoluten Minderheit.

Die Haupteinnahmequelle der professionellen YouTuber ist Videowerbung. YouTube stellt vor die Videos überspringbare oder nicht überspringbare Videoanzeigen, ebenso halbtransparente sogenannte Overlay-Anzeigen, die im unteren Drittel des Videos erscheinen. Dafür zahlen die Werbekunden Geld, das sich YouTube und die YouTuber teilen. Für tausend Videoaufrufe gibt es etwa einen Euro, klicken
viele Zuschauer die Anzeige an, auch mehr.

Lukrativ – bei entsprechend großer Fangemeinde – sind auch zielgruppenpassende Produktplatzierungen. Hier handeln die YouTuber die Werbepreise selbst mit den Unternehmen aus, YouTube als Plattform wird nicht an den Einnahmen beteiligt. Wer es einmal zur YouTube-Berühmtheit gebracht hat, kann außerdem eigene Fanartikel vertreiben oder erhält Geld für Auftritte jenseits des Netzes. Und hin und wieder auch einmal eine
Schlagzeile.

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