Schmalkalden Macho attackiert "Artgenossen"

Klaus Schmidt
Dir zeig ich's! Der Storchenmann vom Nest am südlichen Ortsrand von Breitungen bearbeitet an den Stallfenstern unterhalb des Nestes sein Gegenüber. Foto: Klaus Schmidt

Der Storchenmann in Breitungen Süd duldet keinen Nebenbuhler. Er kämpft gegen jeden Rivalen – auch wenn es das eigene Spiegelbild ist.

 
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Breitungen - Wie bereits in den Vorjahren möchte der Storchenmann vom Schornstein der Viehstallanlage Süd des Agrarbetriebes in Breitungen Süd jeden Rivalen aus seinem Revier vertreiben. Dabei kann der Vogel nicht zwischen einem echten Storch und seinem Spiegelbild unterscheiden. Da Wildtiere weder Spiegel noch spiegelnde Glasflächen kennen, werden im Nestbereich alle sichtbaren potenziellen Gegner vertrieben. So bekämpft der Storch zeitweise recht intensiv an blanken Fensterscheiben, an den Glastüren vom Netto-Markt oder auch an dort parkenden schön glänzenden Autos. Dabei lässt sich der aufgebrachte Adebar kaum vertreiben, kehrt meist wieder zurück und hackt erneut auf sein Spiegelbild ein. Der Spiegelfechter ist an seinem Ring von der Vogelwarte Helgoland zu erkennen. 2011 wurde er als Nestling in Südhessen beringt.

Das Bekämpfen von Spiegelbildern ist Fachleuten bekannt. So kann gelegentlich ein Autoseitenspiegel im Nestrevier einer Bachstelze oder eine blanke Kellerfensterscheibe in der Nähe eines Amselnestes vom jeweiligen Revierinhaber fortgesetzt bekämpft werden. Bei kleinflächigen Spiegeln ist ein Abdecken relativ einfach, bei größeren Fenstern schon problematischer.

In der Werraniederung ist dieses Storchenmännchen der einzig bekannte Spiegelfechter. ks

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