Man denke nur an Anthrax. Es ist eines der schlimmsten Gifte, ein Milzbranderreger, der als Kampfstoff Verwendung findet. Die Sporen des Erregers sind äußerst resistent gegen Desinfektionsmittel und andere Chemikalien, Wärme und Kälte, Austrocknen und Strahlung. Anthraxsporen bleiben 30 bis 40 Jahre lang vital. Was, wenn solch ein Erreger im Umschlag gewesen wäre? Nicht auszudenken!
Doch Fachleute des TLV (Landesamt für Verbraucherschutz) Bad Langensalza konnten nun am 5. März definitiv ausschließen, dass es sich bei dem weißen Pulver um biologische Erreger handelt. Dennoch mussten die Mitarbeiter des Meininger Landratsamtes, die unmittelbar mit dem Brief in Kontakt geraten waren, eine Nacht im Meininger Klinikum bleiben. Und das isoliert und unter ständiger Beobachtung. Sie sind jetzt wieder wohlbehalten zu Hause.
Gefahr ausgeschlossen
Am Freitag, 11 Uhr, hatte die Evakuierung im Meininger Landratsamt begonnen. Der Sprengstoffräumdienst war vor Ort, konnte dann ausschließen, dass sich im Umschlag Sprengstoff befand. Und die Feuerwehr mit ihrem Gefahrenzug , dass radioaktives Material eingetütet war. Was letztlich in den Umschlägen auf Reise ging, das wird wohl offen bleiben - da Fachleute lediglich nach dem Ausschlussverfahren testen, "um Gefahrenpotenzial auszuschließen", wie Christopher Eichler erklärt.
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